Günstige Zinsen befördern den Bau von Immobilien – Enge in den Städten, Leere auf dem Land
In den sieben größten Städten Deutschlands entstanden in den Jahren 2011 bis 2015 ca. 60.000 Wohnungen zu wenig. Damit wurde nur ein Drittel des Bedarfs gebaut. Noch gravierender ist der Mangel an Zweizimmerwohnungen, hier wurde nur ein fünftel des benötigten Wohnraumbedarfs gedeckt.
In den Landkreisen sieht die Situation völlig anders aus, laut IW wurden über alle ländlichen Kreise hinweg ein Fünftel mehr an Wohnungen gebaut als benötigt.
Mögliche Folge: Leere alte Häuser, zersiedelte Gegenden
Die Einwohnerzahl in den ländlichen Gegenden sinkt vielerorts, Dorfzentren könnten veröden, Ortschaften werden durch neue Baugebiete zersiedelt, vorhandene Infrastruktur wird dadurch nicht mehr effizient genutzt. Gemeinden, in denen solche Entwicklungen zu beobachten sind, sollten laut den IW-Forschern die Neubautätigkeit begrenzen und Leerstand abbauen.
Insgesamt ist die Zahl der genehmigten Wohnungen in ganz Deutschland zurückgegangen. Laut Statistischem Bundesamt wurden von Januar bis April 2017 106.500 neue Wohnungen genehmigt, das waren neun Prozent oder 10.500 weniger als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres.