Kaufen oder Mieten?
Zu sehr unterscheiden sich persönliche Lebenspläne und Erwartungen, die finanziellen Verhältnisse, die Mieten und Kaufpreise in der Region sowie deren erwartete Entwicklung im den kommenden Jahren.
Ein weiterer wesentlicher Faktor, der in die Entscheidungsfindung einbezogen werden sollte sind die Konditionen für die Immobilienfinanzierung. Unter Berücksichtigung und Bewertung der genannten Fakten lässt sich eine solide Entscheidung zum Thema Kaufen oder Mieten einer Immobilie treffen.
Das sollten Sie bei Ihrer Entscheidung beachten:
Kaufpreis
Wie viel eine Immobilie kostet hängt nicht nur vom reinen Kaufpreis, sondern auch von den anfallenden Kaufnebenkosten ab. Dazu gehören die Grunderwerbssteuer, die Notarkosten und gegebenenfalls noch Maklergebühren. Zwischen 5 und 15 Prozent des Kaufpreises können für die sogenannten Kaufnebenkosten anfallen.
Fördermittel
Fördermittel können einen zusätzlichen Anreiz für den Erwerb einer Immobilie schaffen. Hierzu gehören zum Beispiel die Zuschüsse und Förderdarlehen der Kfw, das neu eingeführte Baukindergeld und eventuell auch regionale Programme.
Eigenkapital
Es empfiehlt sich möglichst viel Eigenkapital in die Finanzierung einzubringen. Wer weniger Kredit von der Bank leiht, kann den Kredit schneller zurückzahlen. Der Käufer kann bei einem höheren Eigenkapital mit niedrigeren Zinsen rechnen.
Miete oder Zinsrate
Sowohl Käufer als auch Mieter müssen regelmäßig Geld für das Wohnen ausgeben. Einige Ausgaben fallen dabei sowohl für Käufer als auch für Mieter an. Dazu gehören beispielsweise Heizung und Wasserversorgung. Im Gegensatz zum Mieter, entfällt beim Käufer die Kaltmiete, dafür muss der Käufer allerdings die monatliche Kreditrate bezahlen, deren Höhe unter anderem vom Finanzierungsbetrag, dem Zinssatz und der gewählten Anfangstilgung abhängt.
Zins und Tilgung
Der Zinssatz hängt vor allem von den finanzielle Rahmenbedingungen und der Bank ab. Über die Höhe der Anfangstilgung können Immobilienkäufer im Rahmen ihres monatlich verfügbaren Budget verhältnismäßig frei entscheiden. Mit einer höheren Anfangstilgung lässt sich der Rückzahlungszeitraum des Kredites an die Bank verkürzen, allerdings steigt damit auch die monatliche Rate. Wer am Monatsende mehr Geld übrig hat, hat eventuell mehr Spielraum für Sondertilgungen. Käufer sollten stets die Gesamtlaufzeit und die Tilgungshöhe im Auge behalten. Um Flexibilität zu wahren, empfiehlt es sich bei Abschluss des Darlehensvertrages, eine Bank auszuwählen, die eine Tilgungssatzwechsel- Option mit anbietet.
Sondertilgung
Ein Käufer sollte auch stets die Möglichkeit von Sondertilgungen einplanen. Wer regelmäßig Geld für Sondertilgungen ausgibt, kann sich auf Dauer eine Menge Zinsen sparen.
Anschlussfinanzierung
Über längere Zeiträume lassen sich die Entwicklung der Bauzinsen schwer abschätzen. Wer sich die Sollzinsen heute über 10 oder 20 Jahre festschreiben lässt, muss damit rechnen, dass die Zinsen bis zum Ende der Zinsbildungsfrist ansteigen können. Entsprechend kann sich die Anschlussfinanzierung verteuern. Gegen dieses Risiko können sich Käufer allerdings absichern, in dem sie eine möglichst lange Zinsbindung mit der Bank vereinbaren oder das aktuell niedrige Zinsniveau nutzen, um mit einer höheren Anfangstilgung zu starten. Je nach Länge der Zinsbindung verlangen die Banken dafür in der Regel einen Aufschlag auf den Sollzins, der kann mehrere Zehntel Prozentpunkte betragen.
Was ist Ihnen Kauf oder Miete wert?
Sollten Sie sich nun eine Wohnung kaufen oder lieber weiter zur Miete wohnen? Die Entscheidung hängt immer davon ab, wie viel Einkommen und Eigenkapital in die Finanzierung eingebracht werden kann, welche Konditionen die Bank bietet und wie viel die Immobilie kostet. Ein weiteres Entscheidungskriterium ergibt sich daraus, ob es ihnen darum geht, an der Miete zu sparen oder eher um den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge. In jedem Fall sollte die Entscheidung mit Bedacht angegangen werden.