Wohnen in der eigenen Immobilie ist meistens günstiger als Miete
Wer in der eigenen Immobilie wohnt, der wohnt in den meisten Fällen rein finanziell gesehen günstiger als ein Mieter.
Ausgerechnet haben die Wirtschaftsforscher das mit einer Formel, die die finanziellen Aspekte eines Kaufs abbildet. Der Anteil von Eigen- und Fremdkapital fließt darin ebenso ein wie beispielsweise die entgangenen Zinsen, die jemand erwirtschaftet, hätte er sein Geld angelegt und nicht für für einen Wohnungskauf ausgegeben. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte, heruntergerechnet auf den Quadratmeter, lagen die Kosten bei Immobilieneigentum im ersten Quartal 2017 bei 4,72 Euro. Mieter zahlen gegenwärtig mit 7,07 Euro pro Quadratmeter wesentlich mehr.
Dieses Verhältnis war nicht immer so. Wesentlicher Grund für die günstigen Preise bei Wohneigentum sind die niedrigen Bauzinsen. Damit ist Wohneigentum aber nicht für mehr Menschen erschwinglicher geworden. Zwar geht die Gesamtrechnung langfristig zugunsten der Eigentümer auf, die Hürden für den Kauf einer Immobilie sind dennoch hoch. Wer den häufig von Experten empfohlenen Eigenkapitalanteil von einem Fünftel des Kaufpreises beisteuern möchte, bräuchte bei einer Wohnung von 200.000 Euro 40.000 Euro Erspartes. Nur 40 Prozent der Haushalte verfügen laut Studie über ein Vermögen in dieser Höhe. Wer diese Summe aufbringen kann, der profitiert langfristig von den Kostenvorteilen.
In der Regel werden Darlehensverträge mit einer Sollzinsbindung von 10 Jahren abgeschlossen. Der Käufer benötigt nach Ablauf der Zinsbindung eine Anschlussfinanzierung. Die Forscher nehmen an, dass bei Aufnehmen der Anschlussfinanzierung die Zinsen auf 3,5 beziehungsweise 4,5 Prozent angestiegen sind. Auch unter Annahme der prognostizierten Entwicklung der Bauzinsen bleibt Wohneigentum in den meisten Gegenden günstiger als Mieten.