Käufer spekulieren auf weiter steigende Preise in der Immobilienbranche
Die Gefahr, dass die stetig steigenden Immobilienpreise, insbesondere in den großen Städten wie Berlin, München, Hamburg Köln, Düsseldorf, Stuttgart und Frankfurt zu einer Preisblase führen könnten, wird als real durch das Institut der Deutschen Wirtschaft (DIW) eingeschätzt. Allerdings lasse sich das nicht auf ganz Deutschland verallgemeinern.
Gemäß einer Studie des DIW wird zwischen zwei Risiken für eine Immobilienblase unterschieden. Ein Risiko besteht in den niedrigen Zinsen, ein anderes liegt im spekulativen Anlageverhalten. Laut Studie kann ein großer Teil der Preisanstiege seit 2010 auf die gesunkenen Finanzierungskosten zurückgeführt werden.
Käme es unerwartet zu einer drastischen Erhöhung des Leitzinsen, könnte die Nachfrage nach Immobilien abebben, was sinkende Immobilienpreise bedeuten würde. Da Immobilienkäufer in Deutschland relativ lange Zinsbildungsfristen wählen, würden höhere Leitzinsen eher zum Problem für die Banken, die die zuvor günstig vergebenen Kredite dann zu höheren Kosten weiter finanzieren müssten. In den deutschen Metropolen sind jedoch seit 2010 die Preise für die Wohnimmobilien um 20 Prozent stärker gestiegen als die Mieten. Nach Einschätzung der Studie ist das ein Zeichen für spekulative Übertreibung.
Im internationalen Vergleich zeigt sich ein weit drastischeres Bild. Einer OECD – weiten Betrachtung ist in sieben von 20 untersuchten Staaten das Muster einer Immobilienblase erkennbar, wie etwa in Schweden, Australien, Belgien, den USA, Italien, dem Vereinigten Königreich und Portugal. Laut Autoren müssen diese Beobachtungen aber nicht zwangsläufig in eine Immobilienkrise führen.