Warum ein Forward-Darlehen jetzt Sinn macht
Die Bauzinsen sind niedrig, mit einem weiteren Sinken rechnen die Experten nicht mehr, eher mittelfristig mit einem Anstieg.
Mit einem Forward-Darlehen können sich Darlehensnehmer die günstigen Zinsen für ihre zukünftige Anschlussfinanzierung sichern, sofern die Zinsen in der Zwischenzeit wieder steigen.
In der Regel verlangen die Banken allerdings geringe Zinsaufschläge dafür, dass sie dem Kunden den derzeitigen Zinssatz für die Zukunft sichern. Dass ein Darlehensnehmer unter dem Strich mit einem Forward-Darlehen spart lässt sich nicht sagen. Wer also erwartet, dass die Zinsen in Zukunft wieder steigen, der sollte genau nachrechnen, ob sich ein Forward-Darlehen für ihn lohnt.
Mit einigen Banken können Darlehensnehmer bis zu fünf Jahre vor dem Ende der Zinsbindungsfrist ein Forward-Darlehen zu aktuell gültigen Zinsen abschließen. Für jeden Monat, den das Forward-Darlehen vor Ende der Zinsbindungsfrist abgeschlossen wird, schlagen die Banken in der Regel 0,01 bis 0,04 Prozentpunkte auf den Zinssatz der Anschlussfinanzierung. Der Aufschlag erhöht den Zinssatz des Folgedarlehens über dessen gesamte Laufzeit.
Was Sie bei Abschluss eines Forward-Darlehens beachten sollten:
- Ein Forward-Darlehen muss nicht bei derselben Bank aufgenommen werden, bei der der Darlehensnehmer auch die ursprüngliche Finanzierung abgeschlossen hat.
- Es ist allerdings zu beachten, dass beim Wechsel der Bank Kosten entstehen, z.B. bei Übertragung der Grundschuld im Grundbuch.
- Wird eine Finanzierung früher als zehn Jahre nach vollständiger Auszahlung des Darlehensbetrages gekündigt, kann die Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen, vorausgesetzt sie stimmt der Kündigung zu.
Da die Immobilienpreise in den letzten Jahren in Deutschland stark gestiegen sind, ist die Immobilie unter Umständen mehr wert als beim Kauf. Das bringt den Darlehensnehmer in eine gute Verhandlungsposition gegenüber der bisherigen Bank und kann in der Folge zu einem günstigen Zinssatz führen.